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Seltene Erkrankungen: Hier haben Angehörige eine Stimme

Anhaltende Beschwerden, unzählige Arztbesuche, Fehldiagnosen: In Deutschland leiden rund vier Millionen Menschen an seltenen Erkrankungen. Viele davon haben eine jahrelange Odyssee hinter sich, bis endlich die richtige Ursache der Symptome gefunden wird. Ihr Leidensdruck ist immens hoch, nicht nur bei den Betroffenen – auch die Belastung für Angehörige ist nicht zu unterschätzen. Doch es gibt Hoffnung und Unterstützungsangebote.

Begleitung bei Arztterminen, pflegerische und organisatorische Aufgaben, emotionaler Beistand: Angehörige von Menschen, die von einer seltenen Erkrankung betroffen sind, möchten den Erkrankten in aller Regel bestmöglich unterstützen. Mit diesem Engagement leisten sie einen großen Beitrag bei der Diagnosestellung sowie beim Therapieerfolg. „Angehörige schlagen die Brücke zwischen Arzt und Patient. Sie helfen, die Therapie durchzustehen und vermitteln Freude am ’normalen Leben'“, erklärt Prof. Dr. Oliver Semler, Leiter des Zentrums für seltene Skeletterkrankungen im Kindes- und Jugendalter der Uniklinik Köln. Das alles kostet Kraft. Unterstützungsangebote können helfen.

Umfrage zeigt: Was Angehörige unbedingt benötigen

Mit ihrer Fürsorge tragen sie tagtäglich zu einer besseren Lebensqualität des geliebten Familienmitgliedes bei und fangen ganz nebenbei fehlende Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen auf. Das alles kostet enorme physische und psychische Kraft. Oft gehen Angehörige bis an ihre eigenen Grenzen oder darüber hinaus und entwickeln zunehmend Beschwerden wie Kopf- und/oder Rückenschmerzen, Schlafstörungen sowie Schwächegefühle. Anlässlich des Rare Disease Day am 28. Februar 2023 veröffentlicht das biopharmazeutische Unternehmen Ipsen einen einzigartigen Report zu den Folgen von seltenen Erkrankungen. Darin ist unter anderem untersucht worden, vor welchen besonderen Herausforderungen die Angehörigen von Menschen mit seltenen Erkrankungen stehen und was sie in ihrer Situation benötigen.

Ergebnisse der Angehörigen-Umfrage

Im Mittelpunkt der Befragung "Seltene Erkrankungen und ihre Folgen" stehen die Angehörigen von Menschen mit seltenen Erkrankungen. Welche Herausforderungen belasten sie? Welche Bedürfnisse und Wünsche haben sie? Wo gibt es Handlungsbedarf? Lesen Sie selbst:

Seltene Erkrankungen: Wie können Angehörige helfen?

Nur wenn Angehörige fit und gesund sind, können Sie sich um den geliebten Menschen kümmern. In der oft sehr langen Phase der Diagnosestellung, in der Zeit danach sowie gegebenenfalls für den Therapieerfolg selbst sind Angehörige unverzichtbar. Außerdem helfen sie dabei, eine möglichst stabile Lebensqualität des Betroffenen sicherzustellen. „Gerade weil die Diagnose von seltenen Erkrankungen in den seltensten Fällen klar auf der Hand liegt, sind wir als Ärzte in dieser Phase dankbar für jeden Hinweis, der uns bei unserer ‚Detektivarbeit‘ ein Stück näher an die Lösung heranbringt. Von den Angehörigen erfahren wir oft Aspekte, die der Patient selbst möglicherweise noch gar nicht wahrgenommen hat oder nicht erwähnt. Oft sind es gerade diese Beobachtungen, die uns diagnostisch auf die richtige Spur bringen“, erklärt Herr Dr. Andreas Jerrentrup.

Menschen leben in Deutschland mit einer seltenen Erkrankung.

Weltweit sind etwa 8.000 seltene Erkrankungen bekannt. Rund 80 Prozent haben genetische Ursachen. Viele davon sind lebensbedrohlich und verlaufen chronisch.¹

der seltenen Erkrankungen stehen aktuell geeignete Arzneimittel zur Verfügung.²

Die lückenhaften Versorgungsstrukturen in unserem Gesundheitssystem decken den notwendigen therapeutischen Bedarf der betroffenen Menschen nicht ausreichend ab.

Diese Angebote gibt es für Angehörige

Insgesamt hat sich in den letzten Jahren viel getan: Neben Fortschritten in der Forschung, verbesserten Versorgungsstrukturen und  zunehmender Vernetzung gibt es auch konkrete Unterstützungsangebote für Angehörige. Und genau das ist es, was Mut macht! Die Studienergebnisse zeigen: Die besonderen Belastungen der Angehörigen und ihre damit einhergehenden Bedürfnisse werden noch viel zu selten gehört. Um die Angehörigen und ihre Belange stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und ihnen den Umgang mit den Herausforderungen zu erleichtern, die die Unterstützung des erkrankten Familienmitglieds mit sich bringt, gibt es zum Beispiel die Ipsen-Initiative „Räume zum Reden“. Diese bietet verschiedene Hilfsangebote, die Angehörige bestärken und damit bewirken soll, dass sie nicht selbst auf der Strecke bleiben. 

Weil Angehörige eine Stimme brauchen: über den Podcast "Räume zum Hören""

Ein Teil der Initiative ist der Podcast "Räume zum Hören". In der Folge „Mein Kind hat FOP“ spricht die junge Mutter Ramona über den steinigen Weg hin zur Diagnose und das Leben mit der seltenen Erkrankung.

Mehr dazu: Was sind seltene Erkrankungen?

In Europa gilt eine Erkrankung als selten, wenn nicht mehr als fünf von 10.000 Menschen das eine spezifische Krankheitsbild aufweisen. In Deutschland leiden rund vier Millionen Menschen an einer seltenen Erkrankung. Viele von diesen Erkrankungen sind lebensbedrohlich und verlaufen chronisch¹. Eine frühe, richtige Diagnose und die Entwicklung von neuen Therapieoptionen sind dementsprechend wichtig. Doch genau darin liegt die Schwierigkeit. Darüber hinaus sind die Versorgungsstrukturen lückenhaft. Denn seltene Erkrankungen waren lange Zeit die „Waisenkinder“ der Medizin.

Tipp: Behandlungszentren als Anlaufstelle

Die Versorgung von Menschen mit seltenen Erkrankungen in Deutschland wird immer besser – das zeigt auch die Entwicklung des 3-stufigen-Zentrenmodells³.

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Quellen: ¹https://www.achse-online.de/de/die_achse/Seltene-Erkrankungen.php. Letzter Zugriff am 24.11.22

²https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/seltene-erkrankungen/orphan-drugs-risiken-fuer-ein-modell. Letzter Zugriff am 24.11.22

³https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/N/NAMSE/Nationaler_Aktionsplan_fuer_Menschen_mit_Seltenen_Erkrankungen__Handlungsfelder__Empfehlungen_und_Massnahmenvorschlaege.pdf. Letzter Zugriff am 29.11.22 

Bilder: gettyimages.de; IPSEN PHARMA

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