Olympia-Zeit ist Helden-Zeit. Menschen gehen an ihre Grenzen, wachsen über sich hinaus und schreiben Geschichte…
In Paris werden knapp 15.000 Athleten wieder alles geben – bei den Olympischen Spielen vom 26. Juli bis zum 11. August und bei den Paralympics vom 28. August bis zum 8. September. Visa, das Netzwerk für digitales Bezahlen, unterstützt ausgewählte Sportlerinnen und Sportler bei ihrem Kampf um Bestleistungen. Doch wer sind die Menschen hinter den Medaillen? Wie wurden sie, was sie heute sind? Die Erfolgsgeschichte von Para-Kugelstoßer Niko Kappel zeigt, dass wahre Größe von innen kommt und, dass man mit Spaß an der Sache weit über sich hinauswachsen kann.
Geboren am 1. März 1995 in Schwäbisch Gmünd
deutscher Para Sportler der Startklasse F41 (Kleinwüchsige Athleten)
1,41 Meter groß
Bestleistung: 14,99 m (Weltrekord)
gelernter Bankkaufmann
Gewinnen ist das eine, aber den Sieg zu wiederholen ist viel schwieriger.
Sein Olympia-Ticket hat Niko Kappel so gut wie in der Tasche. „Ich warte eigentlich nur noch auf die E-Mail vom Sportdirektor im Juli“, sagt der beste deutsche Para-Kugelstoßer. Der 29-Jährige hat in den vergangenen zwei Jahren bereits gut vorgelegt. Die Qualifikationsweite von 13,52 Meter übertraf Niko Kappel in sämtlichen Wettbewerben. Bei den Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Paris 2023 gewann er Silber und den aktuellen Weltrekord mit 14,99 Meter stellte er im Mai 2022 selbst auf.
Beste Aussichten also für die Paralympics in Paris. Dort will der 1,41 Meter kleine Kugelstoßer den bisher größten Moment seiner Karriere wiederholen: Rio 2016. Damals gewann er sehr überraschend Gold – mit gerade mal 21 Jahren und nur einem Zentimeter Vorsprung. „Innerhalb des Wettbewerbs hatte ich meine Leistung über 30 Zentimeter auf 13,57 Meter verbessert. Das war sportlich gesehen ein Riesenerfolg, etwas ganz Besonderes und es passierte auch ein wenig aus jugendlichem Leichtsinn heraus“, erklärt Niko Kappel. „Nach dem zweiten, dritten Versuch hatte ich Silber sicher und der Abstand zu Gold war nicht so groß. Ich konnte alles im Ring riskieren. In den Jahren danach musste ich dann feststellen: Gewinnen ist das eine, aber den Sieg zu wiederholen ist viel schwieriger. Die anderen wollen schließlich auch Medaillen holen“
2015 Silber – Para-Weltmeisterschaft
2016 Silber – Para-Europameisterschaft
2016 Gold – Paralympics
2017 Gold – Para-Weltmeisterschaft
2018 Silber – Para-Europameisterschaft
2019 Silber – Para-Weltmeisterschaft
2020 Bronze – Paralympics
2021 Bronze – Para-Europameisterschaft
2023 Silber – Para-Weltmeisterschaft
Meine Kleinwüchsigkeit war nie ein Problem.
Seine Gold-Kugel vergaß er damals im Rausch der Gefühle im Stadion von Rio de Janeiro. Seit 2017 hat Niko Kappel eine neue 4-Kilo Wettkampfkugel in der Sporttasche – und neuerdings auch zwei kleine Bilder, die ihm Glück bringen sollen: ein Drache und ein Dinosaurier, gemalt vom 5-jährigen Sohn des Athletiktrainers und vom 4-jährigen Neffen seiner Freundin: „Die Bilder habe ich extra einfolieren lassen. Die fahren beide mit nach Paris.“ Dort wird sich Kappel auch wieder sein traditionelles Turnier-Ritual gönnen: Er trinkt ein Weißbier am Abend vorm Wettkampf, damit er gut schlafen kann. Ansonsten setzt Niko Kappel ganz einfach auf Niko Kappel: „Um ein guter Kugelstoßer zu sein, braucht es Geduld und den Willen, sich zu perfektionieren, also jeden Tag an Kleinigkeiten zu arbeiten. Eine gewisse Bereitschaft, sich im Kraftraum zu quälen, schadet ebenfalls nicht.“ Nach vielen Verletzungen stellte er nach Tokio 2021 den Trainingsplan um, setzt seitdem auf tägliche Tests, hört bewusst auf seinen Körper.
„Als Sportler muss man wahnsinnig selbstkritisch sein“, weiß Niko Kappel. Die Erfolgskurve gibt ihm recht. Sein sportlicher Ehrgeiz wurde ursprünglich von einer Lederkugel geweckt. „Für mich gab es lange nichts anderes als Fußball“, erzählt der Para-Athlet, der auch heute noch großer Fan des VfB Stuttgart ist. Bis zum 19. Lebensjahr spielte er Fußball auf Kreisebene in seiner Heimatstadt Welzheim. „Ich war ganz normaler Teil einer normalen Mannschaft. Damals gab es das Wort Inklusion noch gar nicht. Wir waren ziemlich gut und meine Kleinwüchsigkeit war nie ein Problem. Ich habe im Sturm gespielt und wenn ich das Tor nicht getroffen habe, dann saß ich eben auch mal auf der Auswechselbank.“
Wer war der Held Ihrer Kindheit?
Kevin Kuranyi. Er war der erste Fußballer, der mich fasziniert hat. Ich wollte so spielen wie er und fand ihn cool. Inzwischen habe ich mit ihm schon zweimal Spätzle gekocht, das war sehr lustig.
Wer ist aktuell Ihr Held?
Es gibt viele Menschen, die ich toll finde. Aber ich versuche, meinen Weg zu finden und zu gehen. Nichtdestotrotz tausche ich mich gern aus und habe viel gelernt und mitgenommen von älteren Athleten. Ich habe zum Beispiel ein wahnsinnig hohes Vertrauen in meinen Athletiktrainer. Wenn irgendwas unklar ist oder ich mit einer Entscheidung hadere, gebe ich viel auf sein sportliches Wissen.
Was macht einen Helden aus?
Ein Held ist jemand, der seine Möglichkeiten ausschöpft. Jemand, der Großes erreicht hat und mit seiner Art in die Gesellschaft reinwirken kann und auch will. Jemand, der nie die Bodenhaftung verliert und nicht vergisst, wo er herkommt und, dass Erfolg nicht von allein kommt. Das ist ein Held.
Nach den Paralympischen Spielen 2008 interessierte er sich als 13-Jähriger plötzlich für Para-Leichtathletik: „Ich wollte mich auch mit meinesgleichen messen können. Fußball machte Riesenspaß, aber es war klar, dass es durch die körperlichen Unterschiede irgendwann gefährlich für mich werden könnte.“ Er entdeckte das Para-Kugelstoßen für sich, wurde schnell sehr gut und 2014 sogar Juniorenweltmeister. Doch für den Erwachsenensport genügten die Leistungen zunächst nicht. Deshalb wäre Kappels Karriere fast schon zu Ende gewesen, bevor sie überhaupt richtig gestartet war. „Ich wollte hinschmeißen, hatte schon mit der Bundestrainerin telefoniert“, erinnert er sich. Andere Sachen waren wichtiger: Die erste Freundin, Fußball, die Lehre bei der Bank. Er kam auch mit dem Trainer nicht klar.
Ich will ein Häusle bauen, eine Familie haben und einen Hund.
Erst der Wechsel nach Stuttgart brachte die Wende. Trainer Peter Salzer ersetzte das klassische Angleiten durch die Drehstoß-Technik. So verbesserte Niko Kappel seine Weite innerhalb eines Jahres von 10,54 Meter auf 12,85 Meter und wurde Vize-Weltmeister: „Diese Steigerung hat mich beflügelt, das war mein Türöffner. Danach bin ich direkt in die Weltspitze rein.“
Trotzdem arbeitete er zunächst weiter Vollzeit bei der Bank. „Nach der Arbeit fuhr ich drei bis viermal pro Woche 30 Minuten zum dreistündigen Training nach Stuttgart. Und um 23 Uhr war ich wieder daheim“, erinnert sich Niko Kappel. „Es war eine harte Zeit, aber es hat trotzdem Spaß gemacht, weil es super gelaufen ist. Ich wollte unbedingt Profisportler werden.“
2018 ging dieser Traum in Erfüllung: „Seitdem lebe ich fürs Kugelstoßen und bin sehr froh. Es muss Spaß machen, das ist das Allerwichtigste im Leben.“ Auch seinen Spitznamen Bonsai nimmt Niko Kappel mit Humor: „Der Name kommt von meinem Trainer. Der hatte früher einen Kumpel bei der Bundeswehr, der wohl auch nicht der Größte war.“ Gehadert hat Niko Kappel mit seinen 1,41 Meter nie. „Ich kann es doch nicht ändern. Was wäre besser, mit 1,90 Meter? Ich steige im Haushalt einfach auf einen Hocker und dann funktioniert alles.“
Wenn es dem Gemütsmenschen doch mal zuviel wird, fährt er mit seiner Freundin übers Wochenende in die Berge – für eine kleine Auszeit: Sauna, Essen gehen, Wandern. Der sportliche Überflieger bleibt im Leben bodenständig. „Ich will ein Häusle bauen, eine Familie haben und einen Hund. Ich will Wurzeln schlagen,“ berichtet er von seinen Zukunftsplänen. Doch erstmal werden er und seine Freundin nach Olympia in eine gemeinsame Wohnung ziehen – und sich einen weiteren gemeinsamen Wunsch erfüllen: „Wir wollen die Polarlichter sehen. Die Reise ist fest eingeplant.“
Visa ist als einer der führenden Anbieter im Bereich des digitalen Bezahlens seit fast 40 Jahren weltweiter exklusiver Partner für Zahlungstechnologien bei den Olympischen und Paralympischen Spielen. Zudem ist das Unternehmen der erste globale Sponsor des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) und hat seit 2002 alle Paralympischen Spiele gesponsert. Seit dem Start von Team Visa im Jahr 2000 wurden im Rahmen des Programms mehr als 600 Athleten und Athletinnen bei der Teilnahme an den Olympischen und Paralympischen Spielen unterstützt. Die Athleten und Athletinnen werden aufgrund ihrer sportlichen Leistungen und ihres gesellschaftlichen Engagements ausgewählt. Ein entscheidender Faktor ist auch, ob sie Werte wie Gleichberechtigung und Inklusion teilen, für die Visa einsteht. Das Team Visa für Paris 2024 besteht aus 117 olympischen und paralympischen Athletinnen aus über 60 Ländern. Sie treten in 40 verschiedenen Sportarten an.
Präsentiert von
Bilder: Visa, Gettyimages
Die Inhalte auf dieser Seite wurden von der Ströer Content Group Sales GmbH in Zusammenarbeit mit Visa Europe Management Services Limited, German Branch, Neue Mainzer Strasse 66-68, 60311 Frankfurt
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