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ANSTÄNDIG INFORMIERT

Warum der Journalismus mehr Anstand braucht. Und was t-online dafür tut.

Anstand: Das klingt beim ersten Hören nach den Fünfzigerjahren. Dabei ist Anstand topaktuell und es braucht ihn dringender denn je – nicht nur im alltäglichen Umgang, nicht nur in der Politik und in der Wirtschaft. Auch im Journalismus.

Die Welt steht vielerorts in Flammen. Kriege toben in der Ukraine und im Nahen Osten, Hunger herrscht in Afrika, der Globus erhitzt sich rasant, täglich sterben Arten aus. Zyniker wie Putin und Trump opfern Freiheit und Menschlichkeit auf dem Altar der Macht.

Zugleich erlebt die Medienlandschaft einen Umbruch, der sich schneller vollzieht als jeder Wandel zuvor. Krisenzermürbte Leser wenden sich massenhaft ab und geben den Nachrichtenkonsum auf. Digitalkonzerne reißen sich mit raffinierten Tricks die Werbebudgets unter den Nagel. Firmen und Politiker senden lieber Propaganda auf Social Media, als sich kritischen Interviews zu stellen. Künstliche Intelligenz übernimmt das Schreiben von Texten, Planen von Terminen, Redigieren von Reportagen. Man ist eher Realist als Pessimist, wenn man den Journalismus in seiner Existenz bedroht sieht.

Doch es gibt Hoffnung für Medienschaffende und Mediennutzer. Sie manifestiert sich in einem Wort: Anstand. Wo fängt Anstand an – das haben wir ganz unterschiedliche Menschen in Deutschland gefragt.

HOFFNUNG

Warum der Anstand zählt

Gerade jetzt braucht es aufrichtigen Journalismus mehr denn je. Ein Wertegerüst hilft dabei. Ins Heute transferiert, ist Anstand keine sittliche Resteverwertung des Bürgertums, sondern ein rebellischer Akt.

Wer heute anständig berichtet, leistet Widerstand. Gegen den Algorithmus, der Leser in Filterblasen einsperrt. Gegen die Jagd auf „Breaking News“, die längst gebrochen sind, bevor jemand sie versteht. Gegen die Scharfmacher, Schwarz-Weiß-Maler und Abonnentenjäger, die Wetterberichte in Thriller und politische Debatten in Schlachten verwandeln, die Menschen mit kleinen Geldbeuteln durch Bezahlschranken vom Informationsfluss abschneiden.

Anstand bedeutet nicht Kuscheljournalismus, nicht flauschige Meinungsneutralität im Wortschaumbad. Er bedeutet vielmehr radikale Nüchternheit, wo andere hyperventilieren. Präzision, wo die Versuchung zur Spekulation groß ist. Und Verantwortung – nicht nur für das, was man sagt, sondern auch für das, was man verschweigt. Anständige Journalisten verstehen sich als Dazwischenrufer, nicht als Lautsprecher. Als Erklärer, nicht als Evangelisten. Als Gesprächspartner der Leser, nicht als Angstmacher.

In einem Land, dessen politische Landschaft zentrifugal auseinanderstiebt, braucht es Medien, die sich nicht dem Extrem verschreiben – weder dem linksidentitären Oberlehrer noch dem rechtspopulistischen Empörungsblöker. Die alte, liberale Mitte ist kein modischer Ort. Aber ein dringend benötigter. Erst recht, weil sie unbequem und manchmal sogar gefährlich ist. Wer in der Mitte steht, wird von allen Seiten beschimpft – genau das ist das Gütesiegel des anständigen Journalismus, wie ihn t-online pflegt.

Der anständige Journalismus ist der unmodische. Der sich auf seine Wurzeln besinnt. Der nicht gefallen will, sondern erklären. Der nicht missioniert, sondern informiert. Der Widerspruch nicht als Störung, sondern als Lebenszeichen der Demokratie begreift. Der neben dem Einerseits auch das Andererseits sucht.

Unser Versprechen

Anständig. Informiert: So lautet deshalb die Botschaft des Nachrichtenportals t-online.

Wir setzen uns ein für die Wiederherstellung eines gesellschaftlichen Konsenses: der Überzeugung, dass man mit Fakten nicht beliebig umgehen kann. Dass es etwas gibt, das über Klicks, Auflagen und Quoten hinausgeht. Und dass Vertrauen sich nicht von Algorithmen herbei programmieren lässt, sondern tägliche Arbeit im Dienst der Aufrichtigkeit erfordert.

Diese Arbeit nehmen wir bei t-online sehr ernst. Wir scheuen keine Mühen, um Sie rund um die Uhr schnell, verlässlich und umfassend über alles zu informieren, was in der Welt, in Deutschland und im Regionalen geschieht. In klarer Sprache, die Unschärfe und Überheblichkeit möglichst vermeidet. Die jederzeit klar zwischen Textgattungen trennt: hier der Bericht, dort die Meinung. Mehr zu unserer Arbeitsweise

Wir verzichten auf die im deutschen Thesenjournalismus so beliebten „Features“, die den Lesern im Federkleid der Analyse die allein seligmachende Meinung eines Journalisten unterjubeln. Wir vermeiden das verkappte Framing hinter vermeintlicher Objektivität. Wir entsagen dem „Man-wird-doch-noch-sagen-dürfen“, das am Ende nur das Echo der eigenen Blase ist.

Diese zehn Prinzipien leiten unsere tägliche Arbeit:

Slider mit Navigation
1.
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Wir berichten wahrhaftig und veröffentlichen keine ungeprüften Informationen.

2.
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Wir berücksichtigen die unterschiedlichen Perspektiven und Meinungen unserer Leserschaft.

3.
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Wir behandeln die Betroffenen unserer Berichterstattung respektvoll.

4.
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Wir schützen die Persönlichkeitsrechte von Opfern und wahren die Unschuldsvermutung.

5.
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Wir achten auch unter Stress auf korrekte Produktion und korrigieren Fehler transparent.

6.
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Wir trennen Berichte und Meinungen immer klar.

7.
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Wir legen Quellen so weit wie möglich offen.

8.
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Wir übertreiben nicht und formulieren auch keine übertriebenen Überschriften.

9.
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Wir stoßen die Leser nicht vor den Kopf und flößen ihnen keine Angst ein.

10.
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Wir begegnen Kunden und Geschäftspartnern ehrlich und auf Augenhöhe.

„Haltung“ lautet das Lieblingswort deutscher Journalistenlehrer und auch vieler Chefredakteure. Doch allzu oft verschleiert es nur die eigene Dialogunfähigkeit. Wer „Haltung zeigen“ will, meint nicht selten die Selbstgerechtigkeit in der Wohlfühlgemeinschaft. So kommt es, dass viele Journalisten AfD-Wähler lieber beschimpfen, anstatt sich mit diesen zu unterhalten und nach den Gründen ihrer Parteipräferenz zu fragen. Dass es viele Redakteure vorziehen, am wohltemperierten Schreibtisch Schmähkommentare gegen Flüchtlinge zu verfassen, statt sich in Afrika oder Arabien anzusehen, wie das Leben in Armut, Hitze und Terror wirklich ist.

Wahre Haltung zeigt sich nicht im Recht haben, sondern im Zweifel – wenn man berichtet, was einem selbst widerstrebt. Wenn man einen Skandal nicht mitmacht, obwohl er Klicks verspricht. Wenn man ein Zitat weglässt, das zwar saftig, aber sinnentstellt ist. Echte Haltung bedeutet: Auch dann sauber zu bleiben, wenn es keiner merkt. Anständige Journalisten sind nicht moralische Hochstapler – sie sind geduldige Realisten. Aufklärer in einer Welt der Dunkelmänner.

Wir alle in diesem Land sind umzingelt vom digitalen Unsinn. Deepfakes tanzen auf Bildschirmen, während Clowns im Anzug die Weltpolitik ruinieren. Trotzdem bleiben viel zu viele Demokraten passiv. Das ist riskant. Die Demokratie ist kein Naturzustand, sondern eine Dauerbaustelle. In diesem Sinne verstehen wir bei t-online uns als Bauarbeiter. In der enormen Reichweite unseres Portals sehen wir nicht nur ein Geschäftsmodell, sondern auch eine Verpflichtung: Wer Millionen Menschen informiert, darf sich keine Schlampigkeit leisten – weder orthografisch noch moralisch. Und sollte dabei dennoch die Lust bewahren: am Staunen, am Unerhörten, am Abseitigen, auch am Klatsch. Denn Zerstreuung ist kein Luxus, sondern eine Überlebensstrategie. In einer Welt, in der Typen wie Trump, Musk und Putin den Takt vorgeben, braucht es kleine Fluchten. Nur zurückkommen sollte man dann auch wieder, sonst machen die Ichlinge unbeobachtet, was sie wollen.

Der heutige Journalismus hat einen schweren Stand. Er soll informieren und aufklären, unterhalten und hinterfragen, verifizieren und inspirieren, Orientierung geben und dabei auch noch gut aussehen. Ein Pflichtenheft, dem nicht mal Superman gerecht würde. Kein Journalist ist unfehlbar, aber Journalisten, die zu ihren Fehlern stehen, sind glaubwürdig. So gesehen ist Anstand kein Relikt, sondern eine Entscheidung, die t-online von anderen Medien abgrenzt. Eine bewusst gewählte Transparenz, die verletzlich macht, und zugleich ein Bollwerk gegen den Unsinn. Ein Stoppschild für das allzu Laute, Billige, Kalkulierte. Und ein Vorfahrtsschild für mündige Leser.

Anständige Journalisten trauen ihrem Publikum etwas zu: die Wahrheit, auch wenn sie unbequem ist. Auch wenn sie im Plural daherkommt, denn jeder Mensch hat seine eigene Perspektive. Ambivalenz ist schwer auszuhalten. Wem es gelingt, der erfährt mehr über die Welt.

Dafür möchten wir Sie gewinnen: für die Erkenntnis, dass Anstand nicht nur eine Tugend ist. Er ist auch ein Werkzeug. Wer es gebraucht, verdient kein Schulterklopfen, aber Aufmerksamkeit. Und, mit etwas Glück, auch Vertrauen. In diesem Sinne freuen wir uns, wenn Sie uns als Leserinnen und Leser von t-online in diesen wilden Zeiten die Treue halten.

Florian Harms, im Juli 2025

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